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Clemens XIV., [Konklave 1769], Papst (1769-1774), Konklavistenprivilegien für den römischen Priester und Konklavisten Cesare Cozzi, Rom 1769. Äußerst seltenes Ensemble bestehend aus drei teils gedruckten Urkunden in Heftform. Lateinische Handschriften auf Papier, 22, 6, 4 SS., je ca. 27,5 × 19,5 cm. Eigenhändige Unterschriften der Kardinäle Ferdinando Maria de Rossi (1696-1775), Carlo Alberto Guidobono Cavalchini (1683-1774), Carlo Vittorio Amedeo delle Lanze (1712-1784) und Alessandro Albani (1692-1779) sowie dreier weiterer römischer Prälaten, vier papiergedeckte Siegel, zwei ganzseitige Porträtkupfer von Papst Clemens XIV. und Kardinal Ferdinando Maria de Rossi. Heftbindungen teilweise gelockert, minimal angefleckt. - € 780.

Das Ensemble besteht im einzelnen aus: 1) Clemens XIV., gedrucktes Motu Proprio (Typographia Reverendae Camerae Apostolicae), das allen, namentlich aufgelisteten, Konklavisten von 1769 sehr umfangreiche finanzielle und rechtliche Privilegien (u. a. Nobilitierung, apostolischer Notarstitel, Aufnahme in die päpstliche Familie) verleiht, 2) Kardinal de Rossi, teilweise gedruckte Bestätigung, dass Cesare Cozzi als sein Konklavist am Konklave teilgenommen hat, 3) teilw. gedruckte Urkunde der Kardinäle Cavalchini, delle Lanze ubd Albani, die Cozzi die Würdigkeit seiner Person bestätigen, wie sie in jedem Einzelfall Voraussetzung für den Empfang der von Clemens XIV. kollektiv an alle Konklavisten verliehenen Privilegien war. - Konklavisten waren jene, zumeist geistlichen Personen, die neben den Kardinälen als einzige bei den Konklaven zugelassen waren. Sie durften sich zwar an der Papstwahl nicht beteiligen, konnten als Ratgeber oder Sekretäre der Kardinäle indirekt aber doch Einfluss auf die Wahlgänge nehmen. Jedem Kardinal waren maximal zwei Konklavisten gestattet. - Das Konklave von 1769 zählt zu den berüchtigtsten in der über siebenhundertjährigen Geschichte jener in Zwangsabgeschlossenheit von der Außenwelt stattfindenden Papstwahlen. Aufgrund des Konfliktes zwischen den jesuiten-feindlichen Anhängern der französischen Krone und den pro-jesuitischen "Zelanti" konnte sich das Kardinalskolleg erst nach dreimonatigem Konklave und 185 Wahlgängen am 19.5.1769 auf den Franziskaner Ganganelli einigen. Zu den ersten Regierungshandlungen des neuen Papstes, der durch das spätere Jesuitenverbot berühmt wurde, zählte die ungewöhnlich großzügige Privilegierung seiner Wähler und ihrer Konklavisten. Ferdinando Maria de Rossi (1696-1775), Patriarch von Konstantinopel, Kardinalpriester von S. Silvestro in Ca-pite und von S. Cecilia, Camerlengo des Kardinalskollegs, Generalvikar von Rom. Carlo Alberto Guidobono Cavalchini (1683-1774), Kardinalbischof von Albano, Ostia und Velletri, Dekan des Kardinalskollegs, päpstlicher Prodatar. Cavalchini wurde auf dem Konklave von 1758 zum Papst gewählt, doch scheiterte seine Erhebung am Widerstand der französischen Krone. Carlo Vittorio Amedeo delle Lanze (1712-1784), Kardinalpriester von S. Sisto, S. Anastasia und S. Prassede, Erzbischof von Nikosia, Präfekt des Konzils für das Tridentinische Konzil. Alessandro Albani (1692-1779), aus der einflussreichen römischen Familie der Albani, die einen Papst und mehrere Kardinäle hervorbrachte, war Kardinaldiakon von S. Maria in Cosmedin und S. Maria in Via Lata, Kardinalprotodiakon, päpstlicher Bibliothekar und bedeutender Kunstmäzen, der die von Winckelmann und Mengs ausgestaltete Villa Albani errichten ließ, wo er römische und griechische Kunstwerke zusammentrug.

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